Die Pinacoteca Manfrediniana verdankt ihren Namen dem Markgrafen Federico Manfredini (Rovigo 1743 - Campoverardo 1829), der die Sammlung im Laufe seines arbeitsreichen Lebens im Dienste der Großherzöge der Toskana und in der Ruhe der venezianischen Landschaft zusammenstellte, wo er sich zurückzog, nachdem er von seinem Amt entlassen worden war. Durch sein Testament wollte er, dass der Großteil der Gemälde seiner Galerie im Patriarchalseminar von Venedig aufbewahrt wird. Sehr wahrscheinlich entstand dieser Wille im Markgrafen Manfredini aufgrund der Wertschätzung, die er den Patriarchen von Venedig, Giambattista Ladislao Pyrker und Jacopo Monico, entgegenbrachte. Eine entscheidende Rolle spielte sicherlich auch die enge Verbindung zu Don Giannantonio Moschini, einem Somasker, der nach den napoleonischen Dekreten in den weltlichen Klerus übertrat. Er, ein Gelehrter und leidenschaftlicher Kunstliebhaber, blieb im Seminar wohnen und setzte sich weiterhin für den Schutz des historisch-künstlerischen Erbes der mittlerweile verschwundenen Serenissima-Republik ein.

Die Galerie besteht aus 65 Gemälden auf Leinwand, Holz und Kupfer; sie umfasst Werke der malerischen Schule aus Mittelitalien, aber auch aus Nordeuropa, sowie antike Kopien berühmter Exemplare, die heute im Louvre oder der Eremitage aufbewahrt werden.

Seit 2019 ist die Pinacoteca Manfrediniana zum Museo diocesano del Patriarcato di Venezia geworden. Dies ist ein weiteres Zeichen für die zentrale Bedeutung, die der Polo della Salute als Herzstück des kulturellen Angebots der venezianischen Kirche erlangt hat.