Penelope steht am Webstuhl und ist fest entschlossen, jene Leinwand zu weben, mit der sie vor den Heiratsanträgen der Verehrer, die sie versprochen hatte, erst zu berücksichtigen, wenn die Leinwand fertig war, aufgehalten wurde. Möglicherweise wurde das Sujet als Vorbild für die eheliche Treue ausgewählt und anlässlich des Abschlusses des Ehevertrages an die zukünftige Braut verschickt (davon zeugt auch das Basrelief unter dem Rahmen, in das sich einige Frauen begeben um die zu spinnenden Spindeln zu erhalten).
Einer anderen Interpretation zufolge scheinen die feierliche Haltung der Frau, das kalte Gesicht und der Arm, der eher einen Stab als einen Rahmen zu halten scheint, von einem Modell antiker Statuen inspiriert zu sein. Auch das rechts dargestellte Flachrelief zeigt wohl Minerva, die in männlicherer Kleidung als die stehende Figur Mädchen die Kunst des Webens beibringt. Die Leinwand ist ebenfalls lila, während das von Penelope gewebte Laertes-Leichentuch, wie wir aus den Quellen wissen, weiß war. Wäre die Tafel andererseits, vorbehaltlich weiterer Bestätigung, Teil der Petrucci-Reihe, wäre das behandelte Thema für das Programm des Zyklus relevant, der auf den Mythen um die mythische Gründung der Stadt Siena basiert.
Titel: Penelope webt das Netz
Autor: Domenico Beccafumi
Datum: 1519
Technik: Öl auf dem Tisch
Ausgestellt in: Diözesanmuseum Venedig
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