Der Mailänder Maler, ein bekannter Künstler am Hof Kaiser Rudolfs II. von Habsburg, verdankt seine Berühmtheit vor allem seinen überraschenden „Kompositköpfen“ und „Wendebildern“, von denen diese Tafel eines der wichtigsten Zeugnisse ist. Der Ortolano stellt einen Becher voller Gemüse verschiedener Sorten dar, der sich um 180° gedreht in ein skurriles und rundliches Gesicht mit einem gemeinsamen Ton verwandelt. Das Werk mit deutlich nordischem Charakter weist enge Verbindungen zur Welt der Alchemie und Phytognomik von Giovan Battista Della Porta auf, wonach Pflanzen die Eigenschaft haben, die Störungen der Organe und Körperteile zu behandeln und zu heilen, die ihre gleichen Formen aufweisen oder Silhouetten.