Das Naturhistorische Museum der Accademia dei Fisiocritici von Siena, untergebracht im ehemaligen Kamaldulenserkloster Santa Mustiola aus dem 12. Jahrhundert, ist eines der ältesten und wichtigsten wissenschaftlichen Museen der Toskana.

Die Akademie der „Fisiocritici“, die 1691 von Pirro Maria Gabbrielli, Professor für Medizin und Botanik an der Universität von Siena, gegründet wurde, brachte viele Gelehrte zusammen, die sich regelmäßig trafen, um wissenschaftliche Fragen zu diskutieren und die Wahrheit natürlicher Phänomene durch experimentelle Praxis zu erforschen. In der Tat leitet sich der Begriff "Fisiocritici" ab, was "Richter der Natur" oder "diejenigen, die die Natur studieren" bedeutet.

Sie gilt als eine der berühmtesten Kulturgesellschaften Europas und hatte unter ihren Mitgliedern Wissenschaftler wie Carlo Linneo, Joseph-Louis Lagrange, Alessandro Volta und Louis Pasteur. Die Ausstellung, deren ursprünglicher Kern auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgeht, sammelt naturkundliche und historische Funde, historische Instrumente und Kuriositäten und ist in vier Abschnitte gegliedert.

Besonders bedeutend sind die Sammlung „Paolo Mascagni“ mit anatomischen Präparaten, die mit der Technik der Injektion von metallischem Quecksilber in die Lymphgefäße hergestellt wurden, aber auch die Sammlung „Francesco Valenti-Serini“, die eine große Sammlung von Terrakotta-Modellen von Pilzen und ein Flechtenherbar umfasst . Bemerkenswert ist außerdem die Sammlung „Francesco Spirito“ mit versteinerten anatomischen Präparaten.