Die GAM freut sich, im Rahmen der ZWEITEN RESONANZ, eine Ausstellung von Elena Volpato über die Filme von Giosetta Fioroni zu präsentieren, die in der Sammlung der Videoteca aufbewahrt werden. Es ist der neunzehnte Termin der Ausstellungsreihe, mit der die GAM die erste Saison des italienischen Künstlerfilms und -videos der sechziger und siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts beleuchtet.

Giosetta Fioroni drehte vier Filme - Coppie, Gioco, Goffredo und Solitudine femminile - alle im Jahr 1967. Seit einigen Jahren tauchten kinematografische und fernsehische Bilder in ihren Gemälden auf, die sie mit industriellen Emailfarben in Silber gestaltete. Es waren Lichterscheinungen, flüchtige Eindrücke auf der weißen Leinwand, meist weibliche Gesichter, starr und eingerahmt oder mehrfach wiederholt, als wären sie die leuchtende Spur, die Silbersalze, einer Sequenz von Einzelbildern.

Die Ausstellung beginnt mit einem dieser Gemälde, La ragazza della TV von 1964, das in den Sammlungen der GAM und des Museo Sperimentale di Eugenio Battisti aufbewahrt wird. Es ist das Profil einer Frau, gezeichnet im Silber des Hintergrunds, die sich die Haare mit den Händen richtet. Fioronis Bilder scheinen sich immer bewusst zu sein, dass sie Bilder von Bildern sind, immer darauf bedacht, sich in irgendeinem Spiegelbild zu betrachten, sich zu schminken oder zu frisieren, für das Objektiv zu posieren oder den Blick von jemandem einzufangen.

Auch die weiblichen und männlichen Figuren in den vier gezeigten Filmen sind nicht anders. Es sind schmale, körperlose, substanzlose Bilder. Das Fehlen des Tons verstärkt die Atmosphäre der Abwesenheit, die sie sinnentleert. Sie zeigen sich als Charaktere, die unfähig sind, zu Personen zu werden, es sei denn durch schauspielerischen Willen, so zerbrechlich, dass sie ständig nach etwas suchen, das sie umgrenzt, das ihre Form bestätigen kann: die Umarmung des Partners, der Rahmen eines Spiegels, eine weiße Leinwand, an die sie sich lehnen können, oder auch nur eine Kopfbedeckung, die die Gesichtszüge in einer Linie abschließt.