Johan Popelard präsentiert sich als das Hauptwerk des Kulturprogramms 2024, das dem Thema der Metamorphose gewidmet ist und insbesondere dem Verhältnis zwischen Giulio Romano und dem Ovid-Gedicht, das den Bau des Palazzo Te von 1525 bis 1535 inspiriert hat.

Die Ausstellung im Palazzo Te vom 5. September 2024 bis zum 6. Januar 2025, produziert von der Fondazione Palazzo Te in Zusammenarbeit mit dem Musée national Picasso-Paris und der Künstlerfamilie, präsentiert dem Publikum etwa 50 Werke des symbolischen Meisters des 20. Jahrhunderts, darunter einige Gemälde, die zum ersten Mal in Italien ausgestellt werden.

Im Jahr 1930, vierhundert Jahre nach der Fertigstellung der Camera dei Giganti in Mantua, schuf Picasso eine Serie von Radierungen, die den Metamorphosen von Ovid gewidmet sind: ein faszinierender Vorschlag, der einen direkten Dialog mit Giulio Romano und den Renaissancegemälden des Palastes ermöglicht. Doch hinter dem Vergleich des Künstlers mit der mythologischen Tradition verbirgt sich ein außergewöhnliches Abenteuer.

Im Jahr 1900 nach Frankreich ausgewandert, von der Polizei und der Akademie der Schönen Künste als Ausländer, Anarchist und Avantgardekünstler bis 1944 gebrandmarkt, wurde Picasso zunächst von einer kleinen Gruppe randständiger Dichter aufgenommen. In der Poesie und der Welt der Dichter fand er die Mittel, um die Hindernisse aufgrund seiner Ausländerposition zu überwinden. Der Künstler navigiert meisterhaft durch die vielfältigen Spannungen der französischen Gesellschaft, wobei er die Metamorphose als Strategie nutzt. Er wird somit auf ästhetischer, persönlicher und beruflicher Ebene zu einem Künstler-Merkur, den nur sehr wenige Kritiker, insbesondere in Frankreich, zu entschlüsseln vermögen. ciao