Modena feiert Giorgio de Chirico mit der Ausstellung "Die letzte Metaphysik"
Sie öffnet am 29. November 2025 im neuen Flügel des Museums Palazzo dei Musei in Modena, kuratiert von Elena Pontiggia.
Die Ausstellung, die bis zum 12. April 2026 besucht werden kann, vereint fünfzig Meisterwerke des Maestro und bietet dem Publikum einen faszinierenden Einblick in die letzte Schaffensphase des Begründers der metaphysischen Malerei.

Veranstaltet von der Stadt Modena in Zusammenarbeit mit der Stiftung Giorgio und Isa de Chirico - von der alle ausgestellten Werke stammen - und produziert von Silvana Editoriale, stellt die Ausstellung einen wichtigen Termin dar, um das Denken und die Poesie eines der absoluten Protagonisten der Kunst des 20. Jahrhunderts zu vertiefen. Picasso sagte, dass es viel Zeit braucht, um jung zu werden.

Giorgio de Chirico schafft es auf einzigartige Weise mit achtzig Jahren, als er 1968 seine neometaphysische Phase einläutet. In dieser Zeit kehrt der Künstler zu den Themen, Figuren und Motiven zurück, die seine Malerei von den 1910er bis in die frühen 1930er Jahre belebt hatten, und verleiht ihnen eine neue, spielerischere Bedeutung, die von einem jugendlichen Blick durchdrungen ist, der nun frei von der tragischen Bedeutung ist, die seine Werke vor über einem halben Jahrhundert, hinter einer scheinbaren Gelassenheit verborgen, durchdrungen hatte.
Die Ausstellung soll genau dieses außergewöhnliche Jahrzehnt (1968–1978) nachzeichnen, in dem de Chirico wieder Mannequins, italienische Plätze und andere Rätsel seines poetischen Universums malt, sie mit erneuter kreativer Freiheit und fruchtbarer Vorstellungskraft zwischen Erinnerung und Neuerfindung interpretiert.

Die Neometaphysik unterscheidet sich von den Kopien, die de Chirico einen Großteil seines Lebens lang angefertigt hat, durch eine tiefgreifende Veränderung von Sprache und Bedeutung. Mit betonter Ironie und einer lebhafteren Farbpalette entfernt sich der Künstler von der nihilistischen und unruhigen Sicht der 1910er Jahre, um die Themen seiner ersten metaphysischen Phase in einer ruhigeren - wenn auch immer noch von Melancholie durchzogenen - Schlüssel neu zu interpretieren.