Villa del Principe ist die größte und prächtigste Adelsresidenz des 16. Jahrhunderts in Genua. Die Bauarbeiten an dem Komplex, der eine Reihe bereits bestehender Gebäude in der Gegend wiederherstellte und erweiterte, begannen 1521 auf Wunsch von Andrea Doria, einem fähigen Admiral und legendären Krieger. Nach einer Unterbrechung wurde der Bau des Palastes 1528 wieder aufgenommen, als Andrea in den Dienst von Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Spanien, trat. Der erste Zyklus der Palastbauarbeiten wurde 1533 abgeschlossen, als Karl V. Italien besuchte und in der Residenz des Admirals in Genua mit großem Pomp empfangen wurde.

Villa del Principe, die zum Meer hin liegt und von einem weiten Hof umgeben ist, der von Terrassenarkaden begrenzt wird, folgt dem Modell der typischen portikusartigen Residenzen der hellenistisch-römischen Tradition, das in der Renaissancezeit wieder aufgegriffen wurde. Aufgrund dieser Eigenschaft und insgesamt betrachtet, stellt der Palast eine Einzigartigkeit in der genuesischen Architektur dieser Zeit dar, die der Ausnahmestellung von Andrea Doria gerecht wird.

Die Kunstwerke, die Villa del Principe schmücken, enthüllen die Größe des Admirals Andrea als Mäzen der Künste. Er beauftragte Pietro Bonaccorsi, genannt Perin del Vaga, einen Künstler, der bereits mit Raffael in Rom zusammengearbeitet hatte, mit der Dekoration seines Anwesens. Seine Kunst war geprägt von einem gebildeten und raffinierten Stil. Der Maler, der in den Jahren vor der Plünderung Roms 1527 eine Hauptfigur der römischen Kunstszene war, schuf in der Villa einen der wichtigsten Renaissance-Freskenzyklen Norditaliens. Neben Fresken und Stuckarbeiten entwarf Perino Teppiche, Möbel und Skulpturen, wobei er Themen aus der antiken Mythologie und der römischen Geschichte wählte, um die Figur des Doria zu feiern, Admiral, Feldherr und De-facto-Herrscher von Genua.