Das Relief erinnert an die Gründung von Aquileia, die 181 v. Chr. in Anwesenheit der aus Rom entsandten Magistrate nach einem auf Romulus zurückgehenden Ritus stattfand. Die Furche, die der Pflug hinterließ, der von einem Ochsen und einer Kuh gezogen wurde, die mit reichen Geschirren geschmückt waren, definierte das Pomerium, den heiligen und unpassierbaren Umkreis der Stadt. Die Darstellung wurde an einem Ort von großer Bedeutung ausgestellt, wahrscheinlich über einem der Stadttore.

Die Statue des Kaisers Augustus als Pontifex Maximum, oberstes priesterliches Amt des römischen Staates, ist Teil eines Statuenzyklus, der den Mitgliedern der julisch-claudischen Familie gewidmet ist. Die ursprünglich vielleicht im Komplex des Forums von Aquileia befindliche Gruppe wurde später in einem spätantiken Gebäude wiederverwendet.

Die Statue krönte das Grabmal eines Marineoffiziers, dargestellt in heroischer Nacktheit mit auf dem Bein ruhender Rüstung und dem Cingulum für das Schwert. Der Edelsteinring weist darauf hin, dass es sich um eine hochrangige Persönlichkeit handelte, deren Leistungen auf See durch den ursprünglich in das Denkmal eingesetzten Bug eines Schiffes evoziert werden. Die Statue wurde in einer Ortschaft wenige Kilometer von Aquileia entfernt gefunden, wo wahrscheinlich die Villa des Verstorbenen stand.

Das Medaillon ist Teil einer größeren Gruppe von Skulpturen, die einige der Gottheiten des römischen Pantheons darstellen, die die Gruppe der "Zwölf Götter" bildeten (Jupiter, Juno, Minerva, Merkur, Apollo, Diana, Venus, Mars, Vulkan, Vesta, Neptun, Ceres). Die Büsten von Aquileia, hergestellt von Handwerkern aus Kleinasien, gehörten vielleicht zu zwei verschiedenen Serien, zu denen auch die Göttin Rom, Herkules und Attis oder Mithras gehörten. Die Medaillons wurden in Fragmenten außerhalb ihres ursprünglichen Zusammenhangs gefunden, vermutlich eines großen spätantiken Gebäudes, das im westlichen Bereich der römischen Stadt errichtet wurde.