Vom 2. März bis zum 8. Juni 2025 wird im Museo Civico di Villa Colloredo Mels in Recanati die Fotografieausstellung Infinite Lesungen von Claudio Montecucco stattfinden. In den beeindruckenden Ausstellungsräumen des Museums können über vierzig Aufnahmen zum Thema Lesen bewundert werden, die Montecucco in einigen der bekanntesten italienischen und internationalen städtischen Umgebungen gemacht hat. Auch Fotos, die Montecucco speziell in Recanati, der Heimatstadt des poetischen und literarischen Genies Giacomo Leopardi, gemacht hat, werden ausgestellt, dessen Figur die heutige Recanati städtebaulich geprägt hat.  

Straßenmensch, wie er sich selbst definiert, liebt Claudio Montecucco es, seine Tage damit zu verbringen, das Leben zu beobachten, das genau in den Straßen und Gassen der Städte fließt. In diesen dynamischen und sich ständig verändernden Kontexten findet seine künstlerische Suche statt, eine verzweifelte, manchmal manische, zutiefst empfundene Suche. In seinen Fotos spürt man die dominante Absicht, die emotionale Ladung der ausgewählten Motive hervorzuheben; seine Fotografie ist äußerst persönlich, das Ergebnis nicht einer künstlerischen Laune, sondern des Bedürfnisses, in einem Bild Empfindungen und Emotionen zu verdichten, die sonst verloren gehen würden. Seine Suche ist auch die nach der perfekten Unvollkommenheit, nach dem Foto, das so "echt" ist, dass es fast konstruiert oder inszeniert erscheint, obwohl die ausgewählten Motive nichts davon wissen. Das Ergebnis sind zeitlose Fotos: Es ist unmöglich, nicht von den Blicken dieser Leser, ihren Ausdrücken, Gesten und den eindrucksvollen Situationen, die in diesen Bildern dargestellt sind, angezogen zu werden, die Montecucco 2006 begonnen hat zu realisieren, sein Debütprojekt, das er immer noch mit Leidenschaft und Hingabe verfolgt. Intensive Aufnahmen, in denen die Städte als riesige Open-Air-Leseräume interpretiert werden, deren Grenzen, die Treppen, Mauern, Gassen und Denkmäler umfassen, unwissentlich Zufluchtsorte werden, in denen man sich seinen Lieblingsautoren hingeben kann. Fotos, die zum Nachdenken und Träumen anregen, den Wunsch wecken, am kollektiven, aber intimen Ritual des Lesens im Freien teilzunehmen, und dank denen Montecucco diese sanfte und formbare Atmosphäre hervorheben kann, die in den städtischen Umgebungen, in denen wir leben, immer noch präsent ist, aber aufgrund des immer hektischeren Lebensrhythmus oft wenig "sichtbar" ist.