ab 16 Oktober bis 31 Januar 2021
Hybride oder chimäre Kreaturen waren schon immer Teil unserer kollektiven kulturellen Vorstellung. Schon in den frühesten Zeichnungen und Skulpturen tauchen Lebewesen auf, die sich einer eindeutigen Zuordnung zu einer einzigen Art entziehen, deren Körper eine Ansammlung von Menschen und Tieren oder von verschiedenen Tierarten sind. Denken Sie nur an die Große Sphinx von Gizeh oder den Faun, der in der römischen Mythologie ein Wesen war, das halb Mensch und halb Ziege war. Im 21. Jahrhundert sind Hybriden allgegenwärtig. Einerseits haben sich ihre möglichen Formen vervielfacht und dank Fortschritten sowohl in der Technologie als auch in den Naturwissenschaften und der Gentechnik eine nie dagewesene Höhe erreicht. Mehr als Kreuzungen zwischen Menschen und Tieren erscheinen die heutigen Hybriden als eine echte Verbindung aus menschlicher (oder jedenfalls organischer) Materie und unbelebter Materie.
Wir alle sind hybride Wesen : Unser iPhone zum Beispiel ist längst eine Erweiterung unseres Körpers geworden, ebenso wie der Mikrochip unter der Haut, der nun Realität geworden ist. Andererseits werden wir durch die unsichtbaren, synthetischen, manchmal sogar hormonellen und psychoaktiven Substanzen, die eingenommen werden können, zu Hybriden.
Je nach Blickwinkel oder Kontext können diese Transformationen betrachtet werden: entweder kapitalistisch ausgelöste Optimierungsversuche oder selbstinduzierte und hinderliche Gesten. Andererseits entpuppen sich Hybriden und die Idee des Hybridismus im Allgemeinen als zumindest anregende Denkanstöße. Spekulationen über eine posthumane Welt oder über die Cyborgs von Donna Haraway können uns dazu bringen, über unsere Gegenwart nachzudenken, aber auch über eine breitere Auffassung von Hybridismus, wie etwa die Verflechtung zweier normalerweise getrennter Systeme. Diese bergen das Potenzial, in einer ebenso utopischen wie dystopischen Zukunft alternative Gesellschaftskonzepte zu entwickeln, die nicht hierarchisch sind und verschiedene Arten oder Überlebensstrategien zusammenbringen können.
WIR HYBRIDEN! es ist daher sowohl ein Statement als auch eine These. Die Gruppenausstellung bringt sechs junge Künstler*innen (e) aus der Schweiz zusammen, die sich dem Konzept des Hybridismus über unterschiedliche Medien und Erzählweisen nähern.
Via Ludovisi, 48, Rom, Italien
Öffnungszeiten
öffnet - schließt | letzter Einlass | |
Montag | Jetzt geschlossen | |
Dienstag | Jetzt geschlossen | |
Mittwoch | 14:30 - 18:30 | |
Donnerstag | 14:30 - 20:00 | |
Freitag | 14:30 - 18:30 | |
Samstag | 11:00 - 18:30 | |
Sonntag | 11:00 - 18:30 |
Führungen Montag 15.00, 16.00 Uhr
Nur mit Reservierung (Italienisch, Deutsch und Englisch)
Preis: 5 € pro Person
Der Besuch des Turms ist nicht gestattet.