Vom 14. April bis zum 14. Juli 2024 präsentieren die Nationalen Galerien für Alte Kunst in Zusammenarbeit mit der Aïshti Foundation aus Beirut die Ausstellung Nacht Effekt: Neue amerikanische Realität, kuratiert von Massimiliano Gioni und Flaminia Gennari Santori.

Mehr als 150 ausgestellte Werke, alle aus der Sammlung der Aïshti Foundation, einer der wichtigsten Institutionen für zeitgenössische Kunst auf der internationalen Bühne, gegründet vor 25 Jahren vom italo-libanesischen Unternehmer Tony Salamé und seiner Frau Elham.

Die Ausstellung trägt den Titel eines Werkes der New Yorker Künstlerin Lorna Simpson. Day For Night - auf Italienisch Nacht Effekt - ist ein filmischer Trick, der es ermöglicht, Nachtszenen tagsüber zu drehen.

Der Titel wurde berühmt durch einen Film von Francois Truffaut aus dem Jahr 1973: auf Französisch heißt der Nacht Effekt "Nuit Américaine", die amerikanische Nacht - ein Bild, das gut zu den kontrastreichen Visionen dieser Künstler passt, die in den letzten Jahrzehnten die Realität Amerikas in all ihrer Komplexität eingefangen haben.

Der Palazzo Barberini wird eine Auswahl von Werken von Künstlern beherbergen, die in den Vereinigten Staaten tätig sind - darunter Cecily Brown, George Condo, Nicole Eisenman, Urs Fischer, Wade Guyton, Julie Mehretu, Richard Prince, Charles Ray, David Salle, Dana Schutz, Cindy Sherman, Lorna Simpson, Henry Taylor, Christopher Wool und viele andere - deren Arbeit sich mit der entscheidenden Frage des Realismus und der Darstellung der Wahrheit auseinandersetzt. 

Der allmähliche Verlust des Wahrheitsbegriffs, der die amerikanische Kultur in den letzten Jahren geprägt hat, ist paradoxerweise mit einer Rückkehr zur Figuration vieler zeitgenössischer Künstler einhergegangen. Während Konzepte wie alternative Fakten und Post-Wahrheiten in der amerikanischen Öffentlichkeit Fuß gefasst haben, haben viele Künstler eine komplexe Reflexion über den Begriff des Realismus unternommen, insbesondere im Bereich der zeitgenössischen Malerei.