Wie jedes Jahr zu Beginn des Sommers versammelt die Académie de France in Rom in einer kollektiven Ausstellung die Projekte von sechzehn Stipendiaten, die ihr Residenzjahr in der Villa Medici abschließen.

Zu diesem Anlass verlassen die Werke die Intimität der Ateliers, um die Schwelle der Ausstellungsräume zu überschreiten und dem Publikum zu begegnen.

Vom 28. Juni bis zum 8. September 2025 wird die von Lilou Vidal kuratierte Ausstellung mit dem Titel Changer la prose du monde (Die Prosa der Welt verändern) stattfinden. Der Bezug erfolgt auf den Text der italienischen Dichterin Amelia Rosselli, deren rhythmische und dissidente Sprache die Grundlagen der normierten Sprache und der dominanten Erzählungen erschüttert. Diese Aufforderung, das Schreiben der Welt neu zu überdenken, hallt in den künstlerischen, poetischen, politischen und ökologischen Erzählungen wider, die die multidisziplinären Forschungen der Stipendiaten der Villa Medici beleben, in einer chorischen Übung, die aus einer Vielzahl von Stimmen und Gedanken hervorgeht.

Die Ausstellung zeichnet sich durch die Vielfalt der betrachteten künstlerischen Praktiken aus, von der Literatur über die musikalische Kreation bis hin zur Kunstgeschichte, den bildenden Künsten, der Fotografie und dem Kino. Eine visuelle Erzählung, die von den ausgewählten Sätzen der Stipendiaten geprägt ist, wie ein Text, der auf den Seiten eines Buches ohne Anfang und Ende dekonstruiert wird. In Anlehnung an die Worte der Dichterin Amalia Rosselli kontaminiert dieser Prozess der zufälligen Mitschrift die Wände der Ausstellungsräume und stellt sowohl einen kollektiven Atemzug als auch den Ausdruck von 16 Individualitäten dar.

Während ihres Jahres in der Hauptstadt werden die Stipendiaten ermutigt, die Residenz als Experimentierlabor zu erleben, das die Möglichkeit bietet, eine langfristige Forschung durchzuführen, neue Wege zu erkunden und sich von den Ergebnissen der Begegnungen mit anderen künstlerischen Praktiken und Geografien überraschen zu lassen. Die Ausstellung ist eine Erweiterung dieser Erfahrung und eine Gelegenheit, die Art und Weise in Frage zu stellen, wie Projekte präsentiert werden, die nicht in die herkömmlichen Ausstellungskategorien passen. Wie manifestiert sich eine laufende Forschung? Wie können die bildenden Künste, die performativen Künste und die Literatur miteinander verbunden werden?

Die Ausstellung wird auch verschiedene performative Momente bieten, an denen die Stipendiaten der Villa Medici beteiligt sind: Aktivierungen, Performances, Workshops und Projektionen werden die Ausstellungsorte den ganzen Sommer über beleben.