Deadline With The World ist die erste kollaborative Ausstellung von Gabriele Garavaglia (1981, Vercelli / Zürich) und Miriam Laura Leonardi (1985, Lörrach / Zürich). Während beide künstlerischen Praktiken ihre Wurzeln in der konzeptuellen Kunst haben, werden in Garavaglias Arbeit Elemente aus städtischen Mythologien, der Fantasy-Literatur und der Filmästhetik in politisch aufgeladenen Installationen integriert. In Leonardis Arbeit wird die Beobachtung des öffentlichen Raums zu einer rigorosen Untersuchung der Sprache, bei der semantische Codes auseinandergenommen und in Bilder von starker kritischer und poetischer Wirkung umgeformt werden. Für das Schweizer Institut realisieren sie ein Projekt, das von der Ausstellungsumgebung ausgeht und sowohl gemeinsame Arbeiten als auch individuelle Werke umfasst. 

Garavaglia und Leonardi gestalten eine Installation, die speziell für die Räumlichkeiten des Schweizer Instituts in Mailand konzipiert wurde. Mit dem Titel Deadline With The World, setzt sich die Ausstellung mit der sterilen und korporativen Architektur des Gebäudes auseinander, um sie in ein para-urbanes Panorama zu verwandeln, das von einer Reihe von Rollläden geprägt ist. Der erste Eindruck ist der von Ready-mades, die von der Straße entnommen wurden, aber bei genauerem Hinsehen sind die Objekte bis ins kleinste Detail durchdacht und auf ihre maximale formale Reinheit gebracht. Die Werke sind strategisch an den Wänden platziert, um jegliches architektonische Störelement wie Lüftungsschlitze, Türen und andere Zugänge zu neutralisieren. 

Entkernt von seinen vorhandenen Elementen, öffnet sich das Schweizer Institut zu neuen möglichen Orten. Die Interventionen von Garavaglia und Leonardi schöpfen aus der Ikonografie der Garage als Raum des Versprechens, des ewigen "Noch nicht". Es ist der Übungsraum für jemanden, der lernt zu spielen, aber auch das erste Büro des "self-made man" im Gründungsmythos der technologischen Innovation