744 Kilometer lang ist die Grenze zwischen Italien und der Schweiz, die durch die Hochalpen verläuft und am tiefsten Punkt der Schweiz vorbeiführt. Eine physische und mentale Grenze, die die gemeinsamen Geschichten und Reibungen zwischen den beiden Territorien verstoffwechselt. Die Ausstellung am Schweizerischen Institut lanciert ein Forschungsprojekt, das weiter wachsen wird und zu dem Sie eingeladen sind, mitzuwirken.

Seit 2013 hat VOLUMES dank der vielen Spenden, die jedes Jahr für den internationalen Open-Call-Ausstellungs- und Publikationspreis eingehen, eine Sammlung von Kunstbüchern, Fanzines und Zeitschriften aufgebaut. Ausgehend von dieser Bibliothek als Untersuchungsort hat das Kollektiv nach neuen Formen der Organisation und des Verständnisses des Archivs gesucht und sich der Herausforderung von Kategorien und Inventaren gestellt. Zu diesem Zweck arbeitet VOLUMES mit externen Stimmen zusammen, um mit gegenwärtigen, aber auch abwesenden Inhalten zu interagieren, die nach spezifischen kuratorischen Richtlinien dem Archiv hinzugefügt werden könnten.

Die Sammlung wird dann durch eine Reihe von dynamischen Abschnitten archiviert, die weiter wachsen und online präsentiert werden, durch Vorträge und Ausstellungsaufbauten.

Ausgehend von den bereits im VOLUMES-Archiv vorhandenen Publikationen versucht die neue 744-km-Auswahl, die vergangenen und gegenwärtigen Transite zwischen der Schweiz und Italien über die gemeinsame Grenze hinweg zu erfassen. Um komplizierte, von Bewegungen und Politik geprägte Geschichten aufzuarbeiten, wurde ein breites Spektrum an veröffentlichtem Material aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt. Die Veröffentlichungen von Künstlerinnen, unabhängigen, akademischen und Mainstream-Publikationen der letzten Jahrzehnte erzählen uns einige dieser unterschiedlichen Geschichten, Projektionen und Ideologien, die in die Topographie der Grenze eingebettet sind.