In den Jahren unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg konzentrierte sich Sironi auf die Darstellung der Großstadtlandschaft und porträtierte die Mailänder Vororte in einer Reihe von Zeichnungen, Skizzen und Ölgemälden. Das Studium der Architektur, zuerst an den technischen Schulen von San Pietro in Vincoli in Rom, dann an der Ingenieurfakultät immer in der Hauptstadt, nährte und bildete fast während seiner gesamten Tätigkeit das Rückgrat seiner Poetik, einer Poetik, die sich in einer meditierten und rationale Vision aus Monumentalität, Licht und Schatten, die so intensiv wie streng sind. Farbfelder zwischen einer breiten Skala von Grau- und Ockertönen – und nur selten leichte weiße Pinselstriche, um die Landschaft zu „beleuchten“ – erzeugen jene bleierne und verdünnte Atmosphäre, die diese Sujets auszeichnet. Die in den Jahren zwischen 1900 und 1915 über alle Maßen gewachsenen Vorstadtviertel sind selten von Menschen bewohnt, deren Anwesenheit stattdessen durch Straßenbahnen und Lastwagen erinnert wird, und nähern sich damit der gesamtitalienischen Tradition einer synthetischen Darstellung, die die Volumen betont. Der Mythos der Architektur durchdringt sein gesamtes bildnerisches Werk: So meditiert die Komposition in seinen ab den frühen zwanziger Jahren entstandenen Stadtlandschaften über eine klare Geometrie der Straßen und über die so klar geschlossenen Volumen der Gebäude, ob Eigentumswohnungen oder Industriebauten.