Der Tabernakel, wahrscheinlich häuslichen Ursprungs, stellt eines der typischsten Motive der Renaissance-Plastik dar, die Umarmung zwischen Mutter und Sohn als Symbol einer neuen Humanitas, mit der Jungfrau, die mit Anmut und Eleganz auf einem klassischen Thron sitzt Faldistorio, auf der linken Seite mit einem Pflanzenmotiv „Tannenzapfen“, einem Symbol der Fruchtbarkeit, und einem bestickten Kissen verziert. Das Relief mit der Madonna mit ihrem nackten stehenden Sohn, die Hand auf der rechten Brust ruhend, wurde Donatellos Jugendtätigkeit (Bellosi 2002; Pisani 2009; Cavazzini 2013) für die lebendige Neuinterpretation der klassischen Antike und die „hohe Qualität“ zugeschrieben ' der Modellierung, die an verschiedenen Stellen die Spuren einer zarten "Stab"-Schraffur erkennen lässt.

Trotz des sehr abgeriebenen Bildfilms hat das Fragment des Freskos Madonna mit Kind eine leuchtende Farbe und ein sehr feines und raffiniertes Design. Auf dem Bild zeigt die Jungfrau, eine junge Frau, die traurig das Schicksal ihres Sohnes ankündigt, das segnende Jesuskind in ihren Armen und in ihrer linken Hand einen Stieglitz, ein Tier, das Kindern sehr am Herzen liegt. und traditionell mit der Passion Christi verbunden. Das Gemälde ist Agnolo Gaddi zuzuschreiben, der es in den Jahren malte, als er die Kapelle der Sacra Cintola im Dom mit Fresken bemalte. Das Fresko wurde im Bereich des Palazzo delle Scuole, dem Gebäude mit Säulengang neben dem Praetorium, in einem ursprünglich mit der mittelalterlichen Kirche San Donato verbundenen Raum wiederhergestellt.

Die älteste erhaltene Darstellung der Geschichte von Sacred Cintola, die legendäre Geschichte der Reliquie von Prato und ihres Protagonisten Michele, stammt von Bernardo Daddi. Die kostbare Predella war Teil des Altarbildes (heute verloren), das in der Kathedrale von Prato aufbewahrt wird und gleichzeitig ein feierliches und didaktisches Element darstellt. In den vier Tafeln der Predella erzählen sieben Episoden, die durch raffinierte Bänder mit geometrischen Dekorationen unterteilt sind, nacheinander, wie die Cintola die Stadt Prato erreichte. Das Detail bezieht sich auf die zweite Tafel der Predella: St. Thomas vertraut den Gürtel dem Priester an, der ihn im Heiligen Land aufbewahren wird.

Es ist das erste dem Maler dokumentierte Tafelbild, ein Meisterwerk der florentinischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Die Protagonistin ist Semiramide, die vom Knappen Artace vor dem Brand von Babylon und dem daraus resultierenden Fall der Stadt gewarnt wird. Die Leinwand bezieht sich auf Bilivert und den verstorbenen Rosselli und zeigt auch Einflüsse der lothringischen Kupferstecher Callot und Bellange. Theatralisch inszeniert für aufeinanderfolgende Stockwerke konzentriert sich die Szene auf das Gespräch zwischen den beiden Hauptfiguren, Semiramis, imposant und leuchtend in weichen Gewändern, und dem Ritter, der ihr die Nachricht vom Brand von Babylon überbringt.

Das kostbare Altarbild, das 1502 von den Gonfaloniere und den Prioren von Prato in Auftrag gegeben wurde, um die Audienz des Rathauses zu schmücken, wurde von dem berühmten Maler aus Prato, dem Sohn von Fra Filippo, in Auftrag gegeben. Eine meditative und schwebende Atmosphäre wird in dem kostbaren Tisch in einem lebhaften, stürmischen Licht wiederhergestellt, das Schatten und Kontraste in den süßen, blutlosen Figuren akzentuiert, die eng im Vordergrund versammelt sind, zwischen denen ein stilles Gespräch der Blicke entsteht. Selbst die Ruinenlandschaft scheint an dem Klima dramatischer Religiosität teilzuhaben, das vom Altarbild weht.

Das kleine gewölbte Altarbild wurde zwischen 1572 und 1573 im Auftrag von Andrea Verzoni und Francesco Guizzelmi, Gouverneuren der Gesellschaft des Erzengels Raphael, für einen Altar im Oratorium derselben Gesellschaft hergestellt. Die Arbeit gehört zu einem der glücklichsten Momente von Poppis Tätigkeit und dokumentiert seine Fähigkeit, die Vorschläge von Andrea del Sarto zu einer ganz persönlichen Synthese zu verschmelzen (siehe Tobiolos Ärmel und den Puff der Robe des Erzengels) , von Pontormo (Tobiolos durchdringender Blick und Geschmack für Schillern) und von Rosso (dem Kopf des Erzengels und den Haaren beider).

Ursprüngliche Interpretation der Begegnung zwischen Christus und Magdalena, anerkannt als Meisterwerk von Battistello Caracciolo, einem Künstler, von dem wir heute wissen, dass er in direkter Beziehung zu Merisi in Neapel stand und der als erster den kraftvollen luministischen Naturalismus in der neapolitanischen Umgebung mit einem vermittelte persönliche Interpretation zeitgenössischer und späterer Malergenerationen. Das Werk zeichnet sich durch die Kraft der Geste und die Theatralik der Geschichte aus, die den künstlerischen Erfahrungen der Florentiner Maler des frühen 17. Jahrhunderts entlehnt ist.

Ursprünglich auf dem Altar des Bezirks des alten Pellegrinaio der Spedale della Misericordia e Dolce aufgestellt, besteht die imposante Struktur, heute ohne die ursprüngliche Tischlerei mit seitlichen Stützpfeilern, aus fünf Fächern und einer doppelten Reihe von Plattformen, die die Erzählszenen aufnehmen . Die in den Hauptfächern abgebildeten Figuren sind ikonografisch sowohl mit den Bildern zu ihren biografischen Ereignissen als auch mit denen der Kindheit und der Passion Christi in den beiden Predellen eng verbunden. In der Mitte ist das Bild der thronenden Jungfrau mit dem Kind zu sehen, das durch eine sanfte Berührung ihrer Hand beschrieben wird, während sie rechts eine Schnur hält, an die ein Vogel gebunden ist (heute kaum sichtbar aufgrund des großen vertikalen Spalts, der wirkt die beiden Figuren). Unter dem Hauptfach mit der thronenden Jungfrau befindet sich die Signatur des Künstlers.

Dieses Werk mit gleichzeitig mysteriösem und lyrischem Charakter, nahe dem surrealistischen Imaginären, lässt sich auf das Buch von H. G. Wells, L'Homme unsichtbar, von 1897 zurückführen, das 1932 ins Französische übersetzt wurde Serien, die Anfang der dreißiger Jahre entwickelt wurden, konzentrierten sich auf dasselbe Thema. Wie der Titel andeutet, handelt es sich um einen Kopf, der durch die Form der Haare erinnert wird, die den Flügeln eines fliegenden Vogels ähneln und von zwei ineinander verschlungenen Händen getragen werden. Lipchitz' Interesse an anatomischen Teilen erinnert an die Skulptur von Auguste Rodin und Henry Moore, zu denen er sich stark hingezogen fühlte.

Die Lünette wurde 1923 aus konservatorischen Gründen aus dem Oratorium von Sant’Antonio unter der Schirmherrschaft von Ginori herausgelöst. Die psychologische Raffinesse der Engelsköpfe erinnert an die melancholischen Figuren des verstorbenen Filippino, während der modellierende und skulpturale Kopf des Heiligen Hinweise auf den harten Expressionismus von Verrocchio gibt. Die Lünette besteht aus zwölf Einzelteilen, die nach der typischen Methode der Werkstatt von Della Robbia montiert und zusammengesetzt werden.

Die Madonna del Ceppo, ein Meisterwerk in Filippo Lippis reifer Karriere, wurde 1453 von der gleichnamigen Wohltätigkeitsorganisation von Prato finanziert, die von Francesco di Marco Datini gegründet wurde. Das Altarbild ist daher zum Wahrzeichen der Großzügigkeit der Stadt geworden. Die bewusst archaische Umgebung ist das Merkmal dieses großen gewölbten Altarbildes mit goldenem Hintergrund, das als Tabernakel dient und an das abstrakte und ikonische Modell der Majestäten des 14. Jahrhunderts erinnert. In der Madonna stellt Lippi ein Modell der Humanität und klassischen Schönheit dar, bevor sie Lucrezia buti begegnet, einem regelmäßigen, melancholischen Gesicht, das in seiner Intensität die vollständige lippeske Autographie bestätigt.

Lorenzo Monaco, ein Maler, der mit dem mächtigen Kamaldulenserorden und dem Florentiner künstlerischen Cenacle von Santa Maria degli Angeli verbunden ist, zeigt seinen raffinierten Stil, der tief von Spiritualität durchdrungen ist, im Polyptychon von Prato, mit einer symbolischen Verwendung von Farben, die Beato Angelico vorwegnehmen. Die Siena-Matrix der Malerei von Lorenzo Monaco findet sich in der beharrlichen Kalligraphie, in der eleganten Stilisierung der Figuren, in der Art und Weise, wie die Gewänder der Heiligen durch Modulation ihrer Drapierung vollendet werden. Die Darstellung der Madonna in ihrem bescheidensten und kultiviertesten Bild folgt dem Diktat des ihr gewidmeten kamaldulensischen Ordens.

Das Fresko stellt die Stadt Prato mit den Heiligen Stefano und Giovanni Battista sowie den Wohltätern Michele Dagomari und Francesco Datini dar und wird den Brüdern Pietro und Antonio di Miniato in den Jahren um 1415 zugeschrieben die symbolischen Gebäude von Prato zu Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts sind erkennbar, nämlich die Pieve, der Palazzo del Comune, der Palazzo Pretorio, der Palazzo di Francesco di Marco Datini, die Mauern und Türme.

Die Tafel ist trotz der offensichtlichen Bildbrüche, die auf den umfangreichen Eingriff der Mitarbeiter des Meisters zurückzuführen sind, als Werk von großer Faszination sowohl für die elegante Einstellung der Heiligenfiguren mit antizipierenden Bewegungen von Botticelli als auch für die linsenförmige naturalistische Beschreibung der Teppich aus Blättern und Blüten, wahrscheinlich in Anspielung auf den Namen der Stadt Prato, und wo die echten Pflanzen von Löwenzahn und Hahnenfuß zu erkennen sind. Auf der Rückseite des Tisches befinden sich einige Skizzen, unter denen sich ein Engel im Profil hervorhebt, die von den Schülern nach einem Brauch der Werkstatt mit Kohle angefertigt wurden, um die Hand zu üben.

Zwischen den beiden in der Sektion über Soffici und die Prato-Schule ausgestellten Werken von Ardengo Soffici ist Cabine , 1927 in Forte dei Marmi gemalt, Ausdruck der Phase der "Rückkehr zur Ordnung" nach den formalen Experimenten der historischen Avantgarden, die auf die Wiederherstellung der toskanischen Tradition und der effektiven Qualität der Kunst abzielte. Die Malerei, in der harmonischen Tonkomposition, die an das antike Fresko erinnert, in der einfachen Wiedergabe der Natur, in der „reinen Malerei“, steht den zeitgenössischen Werken seines Freundes Carlo Carrà poetisch nahe.

Die Heimsuchung ist ein Ölgemälde auf Holz (202 x 156 cm) von Pontormo aus der Zeit um 1528–1530 und wird in der Pfarrkirche der Heiligen Michael und Franziskus in Carmignano in der Provinz Prato aufbewahrt. Das für den Altar der Familie Pinadori geschaffene Werk blieb praktisch immer in der Kirche, für die es bestimmt war.

Im Kabinett der Zeichnungen und Drucke der Uffizien befindet sich eine vorbereitende Zeichnung, die kariert ist, um in die Vorbereitung der Tabelle einbezogen zu werden.