Das Museo del Territorio Biellese wurde 2001 im ehemaligen Kloster San Sebastiano eröffnet. Das Museum beherbergt die städtischen Sammlungen, die seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Funde auf dem Gebiet, Spenden, Vermächtnisse und Einlagen stetig erweitert wurden. Das vielfältige Museumserbe ermöglichte es, den Besucherrundgang durch die Abschnitte Paläontologie, Archäologie, Ägypten, Präkolumbisch und Historisch-Künstlerisch zu strukturieren. Der paläontologische Abschnitt zeigt, wie vor bis zu 2,5 Millionen Jahren das Meer weite Teile des Biellese einnahm und verknüpft sich mit dem Abschnitt Bewegung auf dem Wasser, dessen unbestrittene Hauptfigur das römische Einbaumboot ist, das im Teich von Bertignano entdeckt wurde.
Im großen Saal, der die archäologischen Sammlungen beherbergt, erstreckt sich ein chronologischer Rundgang, der sich in mehreren Räumen von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter erstreckt: von den prähistorischen Funden aus Viverone und Burcina über die Geschichte der Ausbeutung der Goldminen von Bessa durch die Kelten und später die Römer bis zu den römischen Nekropolen von Biella und Cerrione mit ihren Inschriften in Leponzio, um schließlich zum mittelalterlichen Abschnitt zu gelangen, in dem die Funde am Monte Rubello von Fra' Dolcino erzählen.
Zur Ergänzung des archäologischen Erbes tragen zwei wichtige Abschnitte bei, die auf Spenden von prominenten Biellesern zurückzuführen sind: der ägyptische Saal, der eng mit zwei berühmten Biellesern, Corradino Sella und Ernesto Schiaparelli, verbunden ist und unter anderem die Mumie von Taaset und ihren prächtigen hölzernen Sarkophag beherbergt, sowie der Saal der präkolumbianischen Kulturen, der auf die Spende des Bielleser Unternehmers Ugo Canepa zurückgeht. Die Funde gehören zu den Kulturen, die in Mesoamerika, im Intermediärbereich (Mexiko, Costa Rica, Nicaragua) und in den Andenregionen vor der Ankunft der Konquistadoren blühten, und ermöglichen es, das Wissen und die Lebensgewohnheiten ethno-kultureller Gruppen kennenzulernen, die in Gebieten von Mexiko bis Peru, vom 1. Jahrtausend v. Chr. bis zur spanischen Eroberung, ansässig waren. Der Besucherrundgang setzt sich mit den historisch-künstlerischen Sammlungen fort. Im großen Saal im ersten Stock kann man von den Gemälden des 12. Jahrhunderts ausgehend die Entwicklung der figurativen Kultur und des lokalen Sammelgeschmacks mit Werken aus dem 16. Jahrhundert aus den renommiertesten Werkstätten von Vercelli und Gemälden von Caravaggio oder der venezianischen Schule des 18. Jahrhunderts verfolgen.
Die Sammlungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die aus privaten Spenden stammen, ermöglichen es, die piemontesische Landschaftsmalerei mit bedeutenden Gemälden von Antonio Fontanesi, Marco Calderini, Giovanni Giani und Giovanni Piumati vorzustellen und die Produktion von Lorenzo Delleani, einem Einwohner von Pollone und einem der bedeutendsten Vertreter der Landschaftsmalerei seiner Zeit, in einen breiteren künstlerischen kulturellen Kontext einzufügen.
Das Museum beherbergt das divisionistische Meisterwerk "Riflessioni di un affamato" von Emilio Longoni, das den Rundgang über das Bielleser Sammeln eröffnet, aus dem Werke von Carlo Carrà, Giuseppe Pellizza da Volpedo bis zu den bedeutendsten Vertretern der historischen Avantgarde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie René Magritte, Paul Klee, Max Ernst, Marc Chagall, Joan Mirò und den Landsleuten Giacomo Balla und Lucio Fontana stammen.