Das Schloss Rivoli Museum für Zeitgenössische Kunst präsentiert Morgen kehre ich zurück, eine umfassende Retrospektive gewidmet Enrico David (Ancona, 1966), kuratiert von Marianna Vecellio. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über die Suche des Künstlers, die Malerei, textile Werke, Zeichnungen, Skulpturen und Umgebungsinstallationen umfasst und die innere Dimension des zeitgenössischen Menschen erkundet.

Speziell für die Manica Lunga konzipiert, wechselt der Ausstellungsrundgang zwischen Figuration und Abstraktion und konzentriert sich auf den Körper als Metapher für Veränderung. In einem Setting, das an Bühnenbilder und Design-Displays erinnert, verfolgt die Ausstellung die Etappen von Davids Produktion und umfasst auch neue Werke, die speziell für diesen Anlass geschaffen wurden. Morgen kehre ich zurück ist eine persönliche und künstlerische Erzählung zugleich: von den Anfängen in Ancona bis zum Umzug nach London im Jahr 1986 verfolgt die Ausstellung die Entstehung einer Praxis, die auf der Suche nach einem sprachlichen Raum basiert, in dem man existieren kann. Durch verschiedene Medien konfrontiert David die menschliche Figur als Ort der Metamorphose und Reflexion. In diesem Prozess nimmt die Zeichnung eine zentrale Rolle als Sprache ein, die die anderen zusammenhält, denn, so der Künstler, "der Raum des Traums und der Raum der Zeichnung sind unendlich".

Viele Werke entstehen aus dem Drang, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten, wie den plötzlichen Verlust des Vaters. "Kreativität ist für mich eine Möglichkeit, die Umstände des Schmerzes zu verändern - sagt David - eine Erlösung, ein anderer Ort als das Leiden. Kunst macht die Realität lebenswerter". Ab den späten neunziger Jahren werden Davids Installationen zu echten interdisziplinären Welten: visionäre Bühnenbilder, die Nachrichten, Erinnerungen, Populärkultur und theatralische Rhetorik verweben. Beispiele dafür sind Werke wie Madreperlage (2003), Absuction Cardigan (2009) und Ultra Paste (2007), in denen der Künstler szenografische Vorrichtungen inszeniert, die von emotionaler und symbolischer Spannung geprägt sind.