Das Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal ist ein Museum in Nürnberg. Es befindet sich im Tucherschloss, einem in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbauten Gebäude im Herzen der Nürnberger Altstadt als Wohnhaus der Familie Tucher, einer bedeutenden Familie von Herstellern wissenschaftlicher Instrumente. Das Museum zeigt einen Einblick in die Nürnberger Kaufmannsfamilien ab dem 16. Jahrhundert: Exponate zur Geschichte der Familie Tucher sind zu sehen, darunter zahlreiche Porträts, Möbel und Einrichtungsgegenstände aus der Nürnberger Goldenen Zeit um 1500 sowie barocke Innenausstattung u. a dem 19. Jahrhundert gewidmeter Raum. Neben kostbaren Möbeln und Wandteppichen aus der Renaissancezeit zeigt das Museum Tuchersche Güsse, die hauptsächlich in Limoges emailliert wurden, einen doppelten Silberkelch von Wenzel Jamnitzer und ein Porträt von Hans VI.

Eine weitere bedeutende Familie wohlhabender Kaufleute aus dem frühen 16. Jahrhundert waren die wahrscheinlich aus Norditalien stammenden Hirsvogels. Der Familienname bezieht sich auf eine Art Grünfink. In Nürnberg bildeten die Hirsvogel schnell einen bedeutenden Handelsbetrieb, der mit dem Handel mit Gewürzen, Textilien und Metallen international tätig war: Ihre Fernhandelsplätze waren über ganz Europa verstreut. Ihr im Krieg zerstörtes Wohnhaus wurde im Jahr 2000 im Garten des Tucherschlosses wieder aufgebaut: Im Inneren sind typisch italienische Renaissance-Möbel erhalten, ungewöhnlich für das damalige Nürnberg. Das große Deckengemälde mit dem „Sturz des Phaeton“ wurde von Dürers Schüler Georg Pencz auf 20 Leinwände gemalt.