Weltberühmt ist die vom Mailänder Sammler Gian Giacomo Poldi Pezzoli geschaffene Kombination aus Wohnhaus und Museum. Poldi Pezzoli wurde 1822 in Mailand geboren. Sein Vater Giuseppe erbte großen Reichtum sowohl von seiner väterlichen Familie, der Poldi von Parma, als auch von der seiner Mutter, der Pezzoli d'Albertone von Bergamo. Rosa Trivulzio, seine Mutter, gehörte einer der ältesten Mailänder Familien mit einer langen Sammeltradition an, für die Gian Giacomo bald eine Leidenschaft entwickelte. In den 1840er Jahren begann er mit dem Aufbau seiner außergewöhnlichen Kunstsammlung, nicht nur Gemälde (darunter Meisterwerke von Pollaiolo, Botticelli, Giovanni Bellini, Mantegna, Piero della Francesca, Tiepolo und Guardi), sondern auch Skulpturen und wichtige Objekte der dekorativen Kunst, Rüstungen und Waffen, Glaswaren , Keramik, Schmuck, Solar- und mechanische Uhren, Teppiche und Möbel. Gleichzeitig nutzte Poldi Pezzoli sein Geld und seine Energie, um seine Wohnung nach dem Geschmack der Zeit zu renovieren und zog dafür die großen Künstler und Dekorateure hinzu. Das war eine Lebensleistung, die 1879 mit dem plötzlichen Tod des Sammlers endete. Das Museum wurde 1881 auf seinen Wunsch hin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es ist eine der frühesten italienischen künstlerischen Stiftungen und bewahrt trotz der Schäden, die es während des Zweiten Weltkriegs erlitten hat, immer noch das Interesse und die Atmosphäre eines Hauses und eines Museums. Neben den stimmungsvollen historischen Räumen im Stil des 19. Jahrhunderts können Sie die kürzlich für Ausstellungszwecke neu gestalteten Räume bewundern, nämlich den vom Künstler Arnaldo Pomodoro entworfenen Waffensaal (2000), den Goldsaal (2006) und den Sammlersaal. Die starke Bindung, die schon immer zwischen dem Museum und Sammlern bestand, wird durch eine Reihe bedeutender Schenkungen im Laufe der Jahre belegt, darunter Sonnenuhren und mechanische Gegenstände, Spitzen und Stickereien, Zeichnungen und Gemälde, Porzellan und Netsuke. Das Museum organisiert Ausstellungen, Konferenzen, Kurse, Konzerte mit alten Musikinstrumenten und Aktivitäten für Schulen und Familien. Zu den öffentlich zugänglichen Hilfsmitteln gehören Kataloge, pädagogische Publikationen, kostenlose Audioguides für Erwachsene und Kinder sowie ein Museumsshop. Das Poldi Pezzoli Museum ist auf Facebook und die Dateien können von www.museopoldipezzoli.it für Smartphones heruntergeladen werden.