Das MUSEC - Museum der Kulturen beherbergt vom 6. November 2025 bis zum 1. März 2026 die temporäre Ausstellung ARTE WALSER. Die Tradition von Bosco Gurin (auf Deutsch Gurin). Es handelt sich um ein Projekt, das eine der faszinierendsten und einzigartigsten Realitäten der Schweizer Kulturlandschaft in den Mittelpunkt rückt: Bosco Gurin, die einzige alloglotte Enklave im Kanton Tessin.

Ursprünglich aus dem Oberwallis (daher der Name "Walliser"), gründeten die Walser ab dem 12. Jahrhundert Dörfer und Gemeinden von Aostatal bis Vorarlberg.

Die Walser von Gurin kamen vor 1244 aus dem benachbarten Val Formazza, heute im piemontesischen Gebiet, in die Gebiete, in denen sie heute noch leben, auf 1.500 Metern Höhe am Ende des Vallemaggia. Zu dieser Zeit war der Siedlungsort unbewohnt: ein kalter und unwirtlicher Lärchenwald, in dem die Berge gestern wie heute im Winter die Sonne versteckten. Mit Engagement und Hingabe haben die Bewohner von Gurin (Ggurijner auf Walserisch, Guriner auf Deutsch) diesen kleinen Landstrich an der Südseite der Alpen bewohnbar und wirtschaftlich produktiv gemacht, indem sie stolz ihre hochalemannische Sprache und ihre Walser Traditionen bewahrt haben.

In diesem strengen, aber menschlich und kulturell außergewöhnlich reichen natürlichen Kontext hat sich eine Form traditioneller Kunst entwickelt, die Technik, Schönheit und Symbolik vereint. Eine Form der Kreativität, die in der Lage ist, die Jahrhunderte zu überdauern und eine starke Verbindung zur Identität des Ortes zu bewahren.