Die Fondazione Ragghianti, benannt nach einem der bedeutendsten italienischen Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts und seiner Frau Licia Collobi (ebenfalls eine herausragende Wissenschaftlerin), wurde 1981 gegründet, dank der Spende der Bibliothek, Fotobibliothek und des Archivs der Eheleute Ragghianti an die Cassa di Risparmio di Lucca. Ihr Ziel ist es seit jeher, der Stadt und der nordwestlichen Toskana sowie allen Interessierten ein Instrument zur Erforschung der Kunst in Vergangenheit und Gegenwart zu bieten.

Die Stiftung hat ihren Sitz in der beeindruckenden monumentalen Anlage von San Micheletto, innerhalb der Stadtmauern, in der Nähe von Porta Elisa und dem Botanischen Garten: ein idealer Ort für Studium, Forschung und das Genießen von Schönheit und Kultur.

Die Fondazione Ragghianti beherbergt eine der wichtigsten spezialisierten Kunstgeschichtsbibliotheken Italiens. Von außergewöhnlichem Interesse sind auch die Archive (nach Vereinbarung einsehbar) und die Sammlung von Broschüren und Fotografien, die sich auf über einhundertfünfzigtausend belaufen.

Seit Beginn ihrer Tätigkeit hat die Fondazione Ragghianti bedeutende Kunstausstellungen organisiert und sich als international anerkanntes Ausstellungszentrum von höchster Qualität etabliert.

Seit Dezember 2016 sind auch die "Giardini della scultura Pier Carlo Santini" geöffnet, eine permanente Ausstellung von 32 Werken aus der Sammlung der Stiftung. Die ausgestellten Skulpturen stammen von bedeutenden Künstlern, hauptsächlich Italienern; größtenteils handelt es sich um Spenden aus den 1980er und 1990er Jahren. Entscheidend für den Aufbau dieser Sammlung war Pier Carlo Santini (Lucca, 1924 - Florenz, 1993), der unvergessliche erste Direktor der Fondazione Ragghianti. Daher die Entscheidung, ihm mit der Benennung dieser "Giardini della scultura Pier Carlo Santini" gebührenden Respekt zu erweisen, die als ein Geschenk von Schönheit und Bedeutung für die Stadt Lucca und alle Besucher dieses Ortes gedacht sind.

Im ersten Kreuzgang sind Skulpturen von Giò Pomodoro, Gigi Guadagnucci, Girolamo Ciulla, Marcello Guasti, Alba Gonzales, Pietro Cascella, Paolo Triglia, Ugo La Pietra, Rosario Murabito, Pier Giorgio Balocchi, Pino Castagna, Quinto Ghermandi und Nado Canuti zu finden. In der Bibliothek der Fondazione Ragghianti sind Werke von Alberto Viani, Vittorio Tavernari, Giuseppe Rivadossi, Giuliano Vangi und Ivan Theimer zu sehen. Im zweiten Kreuzgang finden sich monumentale Arbeiten in Stein und Marmor von Mario Negri, Lorenzo Guerrini, Luciano Pera und Salvatore Sava sowie zwei Terrakotten und Keramiken von Pino Castagna und Novello Finotti.