In dem. In den letzten 10 Jahren seines Lebens arbeitete Wolfgang Lettl intensiv mit seinem Sohn Florian zusammen. So konnten zwischen 1998 und 2007 trotz schwerer Krankheit und nachlassender körperlicher und geistiger Fähigkeiten über 100 surreale Gemälde entstehen. Wie beim letzten hier gezeigten Gemälde hat Florian Lettl nicht nur intensiv an der Entwicklung des Themas mitgearbeitet, sondern das Gemälde auch fertiggestellt, um es für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Nachdem Wolfgang Lettl die Kraft verlor und feststellte, dass er nicht mehr malen konnte, beschloss er zu sterben. Er starb am 10. Februar 2008 in den Armen seines Sohnes Florian, umgeben von seinen Gemälden.
Dieses letzte Gemälde zeigt einerseits den Dirigenten und sein Orchester in einer Aufwärtsbewegung. Kunst kommt aus dem Unbewussten, sie ist in diesem Gemälde in den Tiefen des Wassers verborgen. Es ist der kreative Akt des Künstlers, der es ans Tageslicht hebt und sichtbar macht.
Im Gegensatz zum schwarz gekleideten Dirigenten, der mit beiden Armen ausstreckt, wobei der Stab die Aufwärtsbewegung betont, ist die weiße Marmorskulptur von San Bruno von René-Michel Slodtz, bekannt als Michel-Ange Slodtz (1705-1764), schon auf seinem Sockel stehen. Die Skulptur wurde 1744 für den Petersdom in Rom angefertigt.
Eine Hand des Heiligen macht eine ablehnende Geste, die andere zeigt nach unten. Aus kompositorischen Gründen fehlen dem Gemälde sowohl der Putto, der dem Heiligen die Bischofsinsignien überreichen möchte, als auch die Attribute des Heiligen (Totenkopf, Kette und Buch), auf die die Hand zeigt.
Die Gesten des Gemäldes verweisen daher auf den Dirigenten und sein Werk; sie ermahnen den Künstler zur Bescheidenheit und erinnern ihn dezent an seine Vergänglichkeit.
Titel: Opus 88 (unvollständig)
Autor: Wolfang Lettl
Datum: 2007
Technik: Ölgemälde auf Leinwand
Ausgestellt in: LETTL - Museum für surreale Kunst
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