Wolfgang Lettl malte 1977/1978 die Serie „13 Versuche, ein Hahn zu werden“. Die Serie kann als surrealistischer Lehrplan angesehen werden. Am Ende dieser Serie steht ein Selbstporträt, nicht weil Lettl sich gern gesehen oder gar gemalt hätte: Er musste sich nur jeden Morgen zum Rasieren im Spiegel sehen; in seiner über 60-jährigen arbeit hat er nur sechs selbstporträts geschaffen, innen mit einem bildwerk bestehend aus 500-600 werken. Das Selbstbildnis mit dem Schnabel des Hahns entstammt einer Interpretation, die in dieser Werkserie auftaucht. Am Ende des Tages steht das Bewusstsein, dass es nicht darauf ankommt, ein Hahn zu werden, sondern sich in den unterschiedlichsten Lebenslagen als Mensch zu zeigen und dies, wie man am Beispiel des Hahns sehen kann, gelingt nicht immer optimal. . Neue Herausforderungen im Leben verlangen von uns, immer wieder zu versuchen, menschlich miteinander umzugehen. Als Menschen sind wir nie fertig.