Langsam gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit und die Details des Gemäldes treten hervor: die Glut eines inzwischen erloschenen Feuers, ein Krug und ein Schürhaken, während Hering zum Trocknen von oben herabhängt. Vom Licht beleuchtet sind nur Gesicht und Hände des älteren Herrn. Originalgemälde von Rembrandt und datierbar auf 1629, die Virtuosität des Malers ist außergewöhnlich, mit einer minimalen, fast monochromen Farbpalette, die die Szene glaubwürdig macht. Die Bedeutung des Werkes wird diskutiert: Manche halten es für einen Philosophen oder einen schlafenden Tobias, oder gar die Allegorie des Faultiers oder das Porträt des dem Tode nahen Vaters des Malers. Vor kurzem wurde entdeckt, dass das Gemälde Jacques De Gheyn III gehörte, einem wohlhabenden Kunstliebhaber, den Rembrandt 1632 porträtierte und der das Gemälde 1641 seinem Neffen Johannes vererbte. 1628 schreibt Constantijn Huygens, niederländischer Dichter und Diplomat, und lobt Rembrandt und De Gheyn selbst, der dennoch als derjenige bezeichnet wird, der seine Talente im Müßiggang verschwendet: Man könnte meinen, dass das Gemälde von Huygens als moralische Ermahnung und intellektueller Witz bei Rembrandt in Auftrag gegeben wurde an die Adresse von De Gheyn.