Das Herzstück der Sammlung und der erste der von Giorgio Franchetti im Palast durchgeführten Eingriffe war die sogenannte Cappella del Mantegna mit dem Bild von San Sebastian in der Mitte, um die der Baron einen markanten architektonischen Raum konzipierte mit Marmor bedeckt. Inspiriert von venezianischen Vorbildern (insbesondere der Kirche Santa Maria dei Miracoli) reproduziert der Raum die Atmosphäre einer Renaissancekapelle, die sich idealerweise in einer Patrizierresidenz befindet. Über einem echten Altar befindet sich die Leinwand, eine von Mantegnas dramatischsten Erfindungen. Das 1893 erworbene Werk ist noch heute die Ikone des Museums und behält die vom Eigentümer gewünschte Anordnung unverändert innerhalb eines Museumsprogramms bei, das im Laufe der Jahre unvermeidlichen Änderungen und Überarbeitungen unterzogen wurde. Das späte Ergebnis einer Studie zum Thema Martyrium, die Andrea Mantegna bereits heute auf den Leinwänden im Kunsthistorischen Museum in Wien und im Louvre vorgenommen hatte, das Gemälde Ca 'd'Oro, beschäftigt sich mit der Darstellung des christlichen Helden in neuer und etwas beunruhigende Begriffe, der tragischen individuellen Isolation. Der Heilige, von sechzehn Pfeilen durchbohrt, die ihn in eine Art dornigen dreidimensionalen Käfig einhüllen, steht traurig in der Mitte einer schmalen Nische, die von einem Rahmen aus Kunstmarmor eingerahmt ist. Unten rechts trägt eine Schriftrolle, die um das emblematische Bild der erloschenen Kerze gewickelt ist, die noch einen dünnen Rauchfaden atmen lässt, die Inschrift Nihil nisi divinum stable est coetera fumus (Nichts als das Göttliche ist stabil, alles das Übrige). ist Rauch), um die Zerbrechlichkeit der menschlichen Natur zu unterstreichen.
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Titel:Kapelle mit dem Martyrium von San Sebastiano