ab 6 Mai bis 23 Juli 2023
Die Artsupp-Karte akzeptiert
Anlässlich des elften Jahres der Zusammenarbeit mit der ENSBA Lyon – École Nationale Supérieure des Beaux-Arts veranstaltet die Stiftung Sandretto Re Rebaudengo die Zwei-Personen-Ausstellung „RAW“, die erste Präsentation von Félixe T. Kazi-Tani und Sido in Italien Lansari, teilnehmende Künstler der Ausgabe 2023 des Post-diplôme. Das Programm ist ein Postgraduierten-Forschungspfad für Kunst, der von der französischen Schule organisiert, von der Kuratorin Oulimata Gueye koordiniert wird und jedes Jahr fünf Künstlern offen steht.
„RAW“ zeigt neue Produktionen von Félixe T. Kazi-Tani und Sido Lansari, die speziell für die Räume des Palazzo Re Rebaudengo in Guarene konzipiert und geschaffen wurden. Im Mittelpunkt des Dialogs steht die Erforschung der Beziehung zwischen Körper, Ernährung und Sexualität. In den letzten Jahrzehnten wurden Esskultur und Tierkonsum umfassend aus philosophischer und aktivistischer Perspektive untersucht, um die Zusammenhänge zwischen menschlichen und tierischen Unterdrückungssystemen aufzuzeigen. Seit der Veröffentlichung von Carol J. Adams‘ inzwischen zum Klassiker gewordenem Buch „The Sexual Politics of Meat: A Feminist-Vegetaric Critical Theory“ im Jahr 1990 entfacht die internationale Debatte die Machtverhältnisse, die den Bereich des Kochens und die Praxis des Fleischessens als Ritual beleben der Erzeugung von Männlichkeit. „RAW“ stellt sich in diese kritische Tradition und versucht, die Frage zu beantworten: „Wann wird ein Körper zu Fleisch?“. „RAW“ erforscht die Beziehung zwischen Ernährung und erotischem Konsum und stellt sich den Prozessen der Sexualisierung tierischer Nahrung und der Animalisierung von Körpern im sexuellen Bereich, wobei ihre Überschneidungen anhand der Geschlechter-, Klassen- und Rassenkategorien hervorgehoben werden.
Die Künstlerinnen eint die Praxis der Erforschung von Archiven in dem Versuch, historische Dynamiken der Unterdrückung und kollektive Autonomiestrategien neu zusammenzusetzen. Ausgehend von einer transfeministischen Perspektive untersucht Félixe T. Kazi-Tani die kulinarische Kultur als ein kodifiziertes performatives System, in dem das Soziale verankert ist Die durch die Etikette garantierte Kontrolle fällt mit patriarchaler und heteronormativer Herrschaft zusammen. Der Künstler stützt seine Forschung auf die Praxis eines Bäckers und eine umfangreiche Bibliographie von Kochbüchern und Broschüren aus den letzten zwei Jahrhunderten und möchte zeigen, wie sehr Lebensmittel und kulinarische Praktiken sowohl von der Ethik der Fürsorge als auch von hegemonialer Gewalt durchkreuzt sind. Sido Lansari setzt das ein Praxis des Stickens zur Korrektur von Ereignissen im Zusammenhang mit der Sexualität der arabischen Queer-Gemeinschaften in Frankreich. Lansari konzentriert sich auf die Sprache der Sex-Werbezeitschriften der 1980er-Jahre und untersucht die Fetischisierung arabischer Körper und die Rassisierungsprozesse im Bereich der Sexualität. Der Titel der Ausstellung „RAW“ bezieht sich einerseits auf rohes Fleisch als a symbolischer Hinweis auf männliche Dominanz, andererseits ist es vom gleichnamigen Film der französischen Regisseurin Julia Ducournau (Raw) inspiriert, einem verstörenden Horrorfilm, in dessen Mittelpunkt die Beziehung zwischen Sexualität und Kannibalismus steht.
Via Roma, 1, Guarene, Italien
Öffnungszeiten
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Mittwoch | Jetzt geschlossen | |
Donnerstag | Jetzt geschlossen | |
Freitag | Jetzt geschlossen | |
Samstag | 12:00 - 19:00 | |
Sonntag | 12:00 - 19:00 |
Immer
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Kostenlos
10% Rabatt auf die Miete des Auditoriums im Palazzo Re Rebaudengo.