Die Ausstellung Zeit im Prozess. Beziehungen, Maße, Verbindungen beleuchtet das neueste herausfordernde Projekt von Giovanni Campus, das Ende 2020 begann. Die Praxis des Zeichnens begleitet seit jeher Campuss theoretisches, künstlerisches und sogar alltägliches Leben, von seinen ersten Werken in den 1950er Jahren bis heute. Tatsächlich ist das Zeichnen für den Künstler ein poetischer Erfahrungsweg, der meist autonom ist und in der Lage ist, die Planung in einer ausgesprochen spekulativen Dimension an die Schwelle der Grenze zu bringen. Die Zeichnung ist in erster Linie ein Ort der Beurteilung und alternativen Fragen, frei von komplexeren, räumlichen und materiellen Zwecken. Insbesondere in diesem letzten Zyklus ist die Tuschezeichnung aufgrund ihrer langsamen und meditativen Natur eine Reflexion über den globalen Sinn von Arbeit in ihrer Zeitlichkeit und Konsequenz.

Tatsächlich gibt es in jedem Bild, in jedem Blatt ein Vorher und ein Nachher, die sich mit den Forschungsphasen des Künstlers von den 1960er Jahren bis zu seinen jüngsten Arbeiten verbinden. Campus führt eine Durchquerung der eigenen Geschichte, der grundlegenden Passagen, der komplexesten und noch intimeren Werke durch, um die zeitliche Dimension des Schaffens und Nachdenkens über Kunst klar zu untersuchen. Dieser Giovanni Campus gewidmete Schwerpunkt entstand anlässlich der jüngsten und wichtigen Schenkung eines Fonds von zehn Werken, die der Künstler für die ständige Sammlung des MA*GA ausgewählt hatte.