Messner Mountain Museum Firmian

Das Herzstück des von Reinhold Messner konzipierten Museumsrundgangs befindet sich innerhalb der antiken Mauern von Schloss Firmian, erschlossen durch einen modernen Bau aus Glas und Stahl. Der Ausstellungsrundgang schlängelt sich durch die Türme, Säle und Höfe der Festung und bietet dem Besucher einen Überblick über das Berguniversum. Werke, Gemälde, Relikte und Naturartefakte erzählen die enge Beziehung, die den Menschen mit dem Berg verbindet, die Orogenese der Gebirgszüge und ihren Zerfall, die Verbindung zwischen Berg und Religion, die Majestät der berühmtesten Gipfel der Welt, die Geschichte des Bergsteigens von den Anfängen bis zum heutigen Alpintourismus.

Die Burg steht auf einer porphyritischen Felserhebung, die sich am Zusammenfluss von Etsch und Eisack südwestlich des Bozner Beckens erhebt. Die strategische Lage der Festung lässt auf eine lange Vergangenheit schließen.

Der Ort erfüllte bereits in der Bronzezeit Verteidigungsfunktionen und war eine alte lombardische Grenzfestung. Die erste Erwähnung ihres antiken Namens „Formicaria“ stammt aus dem Jahr 945. Ab 1027 war sie Sitz der Verwaltung der Fürstbischöfe von Trient. Als eine der ältesten Festungen Südtirols ist Schloss Firmian mit seinen bis zu fünf Meter breiten Mauern eines der ersten Beispiele wehrhafter Architektur. 1473 kaufte der Tiroler Landesfürst Sigismund der Danaroso die Burg von Fürstbischof Georg, baute sie zur Festung um und benannte sie in Sigmundskron („Sigismunds Krone“) um. Sein Niedergang begann im 16. Jahrhundert, als Castel Firmiano nicht mehr für militärische Zwecke genutzt wurde. Ende des 18. Jahrhunderts ging der Besitz an die Grafen von Wolkenstein über, denen von 1807 bis 1870 die Grafen von Sarnthein und dann bis 1974 die Grafen von Toggenburg folgten. 1996 wurde die Ruine von der Autonomen Provinz Bozen erworben.

Ph. Bildnachweis: Georg Tappeiner - Gerhard Hagen